EP im Zeichen der Buchpräsentationen

201986_1892788075427_1113287269_2261081_5716652_oDie Buchpräsentationen standen unter der Devise Mängel der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Europa aufzuzeigen. Denn sowohl die Entwicklung in Ungarn als auch die katastrophale Situation der Roma in Ungarn selbst aber auch in vielen anderen Ländern machen uns im europäischen Parlament Sorgen, vor allem den Sozialdemokraten. Die Roma sind ja in vielfacher Hinsicht diskriminiert : sozial, bildungsmässig, hinsichtlich Gesundheit und Wohnen und auch direkt aus rassischen Gründen. Sicher sind nicht alle Roma gleichermaßen selbst bereit sich zu integrieren. Sie sind stolz auf ihre Sprache und ihre Kultur und haben Angst im Falle der Integration diese Eigenheiten zu verlieren.

Und das ist für eine selbstbewusste Minderheit nicht so leicht zu verkraften. Aber es muß ein Weg gefunden werden beides zu kombinieren: der Erhalt der Eigenheiten und der Selbstständigkeit einerseits und die Integration anderseits. Und Europa muß dabei helfen. Durch Unterstützung verschiedener Projekte und vor allem derjenigen die dabei eine beispielhafte Arbeit leisten, insbesondere auf lokaler Ebene. Und wir müssen unsere Sozialpolitik und vor allem den Kampf gegen die Armut verstärken und dabei besonders die Roma berücksichtigen.

In unserem Buch haben wir jedenfalls versucht, die verschiedenen Aspekt der Probleme der Roma und aber auch deren Integration zu beleuchten. Dabei kommen die Roma selbst zu Wort aber auch Staatsmänner wie der serbische Präsident Tadic und der ehemalige französische Ministerpräsident Michel Rocard aber auch Günter Grass. Mit den Fotos, die ich auf meinen Besuchen beiden Roma gemacht habe,versuchen wir auch ein „Bild“ von der Situation der Roma zu geben. Dieses Buch haben wir bewusst wenige Wochen vor der Präsentation der Roma Strategie der europäischen Kommission veröffentlicht um auch für die Vorschläge der Kommission einen Input zu geben.

Das Buch konnten wir auch gleich bei einer Konferenz verteilen, die ich am Donnerstag im Parlament in Brüssel eröffnete. Es ist die dritte transatlantische Konferenz über die politische Vertretung der Minderheiten. Hier haben uns die Amerikaner einiges voraus. Sowohl bei der Buchpräsentation als auch bei dieser Konferenz spielte eine junge kroatische Rom eine aktive Rolle die in Minderheitenfragen in Kroatien sehr aktiv ist und Mitglied des Zagreber Gemeinderats ist. Sie ist ein gutes Beispiel für die aktive Teilnahme von Minderheitenvertretern an politischen Entscheidungsprozessen. Wir müssen uns in allen Mitgliedsländern bemühen, mehr VertreterInnen von Minderheiten in politische Entscheidungsgremien zu bekommen. Natürlich vertreten sie dort die gesamte Bevölkerung, aber sie können sich darüber hinaus in besonderem Maße um die Anliegen der jeweiligen Minderheit kümmern.