Horrende Ungleichheit

IMG_9221Die neuesten Zahlen für die USA und Großbritannien bestätigen die horrende Ungleichheit in diesen beiden Ländern. In den USA „kontrollieren“ 0,1 Prozent der Bevölkerung 7,5 Prozent des Reichtums und im Vereinigten Königreich sind es „nur“ 5 Prozent, die von den 0,1 Prozent der Bevölkerung beherrscht werden. Und die Einkommens- und Vermögensschere erhöht sich immer mehr. So stiegen die Gehälter der Chefs der 100 britischen Spitzenunternehmer im Jahr 2010 um 49 Prozent und die der Angestellten um 2,7 Prozent! Niemand kann die Illusion haben, dass jemals alle gleich viel verdienen. Aber niemand kann diese – noch dazu steigenden – Unterschiede rechtfertigen.
Die krassen Einkommens-, Vermögens- und damit Machtunterschiede beschäftigten auch eine am Wochenende stattgefunden Konferenz mit vielen AktivistInnen der europäischen Sozialdemokratie. Über 2000 vor allem junge Menschen waren nach Brüssel gekommen, um mit ExpertInnen und PolitikerInnen über den Weg zu einer anderen Gesellschaft und vor allem zu einem sozialen Europa zu diskutieren. Leider waren von den Vorsitzenden der nationalen sozialdemokratischen Parteien kaum welche gekommen. Rühmliche Ausnahme war Werner Faymann, der für einige Stunden nach Brüssel kam. Aber gerade die oben zitierte Ungleichheit, die ja mit noch vielen anderen Daten und auch für andere Länder belegt werden kann, ist ein Thema, das angesichts der Wirtschaftskrise und der vielfach steigenden Arbeitslosigkeit viele Menschen interessiert. Die europäische Sozialdemokratie muss dringend die Frage der sozialen Gerechtigkeit und der Fairness auf die politische Tagesordnung setzen und Strategien und Maßnahmen vorschlagen, die die Verteilung der Chancen und des Einflusses ins Lot bringen könnte.