Kontinuität und Wandel in der Energiepolitik

energie4Deutschalnd steigt – wieder einmal – aus der Kernenergie aus. Österreich ist nie wirklich eingestiegen und kann seine bisherige Energiepolitik konsequent fortsetzen und so beispielhaft für die Energiewende in Europa sein.


Deutschlnd soll und möchte nach dem Gutachten der von der Regeierung eingesetzten „Ethik-Kommission Sichere Energieversorgung“ bis 2021 aussteigen. Nicht alle sind damit zufrieden, weder in Deutschland noch in der EU insgesamt. Aber nach der Meinung der Kommission ist der Ausstieg und der Ersatz der Kernenergie durch risikoärmere Technologien „ökologisch, wirtschaftlich und sozial verträglich“. Allerdings verlangt dies besondere Anstrengungen, um eine Erhöhung des CO2 Ausstosses zu vermeiden und sogar eine Senkung im Interesse des Klimaschutzes zu erreichen. Vor allem macht ein nationaler Ausstieg wenig Sinn, falls es zu vermehrten Importen und damit zu einer erhöhten Produktion von Atomatrom in anderen Ländern kommt. Daher wäre es wichtig, dass andere Länder dem deutschen Beispiel folgen und Deutschland selbst durch Energiesparen, Erhöhung der Energieeffizienz und erneuerbare Energien den Ausfall der Kernenergie kompensiert.

Österreich hat unvergleichlich bessere Vorraussetzungen. Aber auch wir haben Handlungsbedarf und müssen, wenngleich in Kontinuität unserer Energiepolitik, die Energiewende forcieren. Das haben wir diese Woche mit dem Chef der österreichischen E-Wirtschaft, Wolfgang Anzengruber, bei seinem Besuch in Brüssel diskutiert. Dabei ist zu betonen, dass die Österreichische Energiewirtschaft zehn Jahre der Liberalisierung gut gemeistert hat. Es gab viel Widerstand und Ängste am Anfang und manche werden argumentieren, dass zuwenig KundInnen die Möglichkeit des Versorgerwechsel genutzt haben. Aber es sollte ja keinen Zwang zum Wechsel geben, sondern eben nur die Chance und auch diese hilft allen KundInnen, da die Konkurrenz der Anbieter für die KonsumentInnen Vorteile bringt.

Aber wir dürfen uns auf unseren Lorbeeren – hoher Anteil an der erneuerbaren  Wasserkraft – nicht ausruhen. Denn die bezieht sich auf die Stromerzeugung, und der Strom macht nur etwa 20% des gesamten Energieberbrauch aus. Ein Drittel des Energieverbrauchs geht auf den Verkehrs- und Transportsektor zurück. Und damit auch ca. 30% des CO2-Ausstosses in Österreich. Hier ist viel zu tun und viel zu gewinnen, vor allem durch den Ausbau der Elektromobilität. Schon beim heutigen Erzeugungsmix beim Strom in Österreich könnte der CO2-Ausstoss auf weniger als ein Viertel gesenkt werden.

Darüberhinaus müssen wir die Wasserkraft, sowie die Wind- und Sonnenenergie ausbauen. Auch diesbezüglich gibt es noch ausreichend Potential, ohne die Landschaft zu „verschandeln“. Und gleiches gilt für den Ausbau der Netze. Denn eine dezentrale Energeiversorgung bedarf eines dichteren Leitungsnetzes als derzeit vorhanden. Und sicher benötigen wir intellegente und smarte Netze, die auch den KundinnInnen mehr individuelle Steuerungsmöglichkeiten geben.