Mehr Frauen in Führungspositionen europäischer Unternehmen sind gut für die Wirtschaft

Die Sozialdemokraten im Europäischen Parlament begrüßen die Einführung einer EU-weit verbindlichen Frauenquote, um dafür zu sorgen, dass bis 2020 in den Aufsichtsräten von Europas börsennotierten Unternehmen 40% Frauen sitzen.

Der Vorschlag, den die EU-Kommission heute vorgelegt hat, wird ebenfalls heute in einer Sonderanhörung im Europaparlament in Brüssel diskutiert, die von der Sozialdemokratischen Fraktion organisiert wurde.

Der Vorsitzende der S&D Fraktion Hannes Swoboda sagte dazu:

„Dieser Vorschlag hat die starke Unterstützung der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament. Dies ist ein guter Tag für die Frauen in ganz Europa.

Die Sozialdemokraten werden sich für ein starkes EU-Gesetz einsetzen, das ernsthafte Sanktionen für Unternehmen vorsieht, die das Ziel eines Frauenanteils von 40% in ihren Aufsichtsräten nicht erfüllen.“

Die Vizevorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion Corina Creţu sagte:

„Die Europäische Union versucht seit nunmehr fast zehn Jahren, die Zahl der Frauen in Unternehmensvorständen durch freiwillige Maßnahmen zu erhöhen. Heute hat unser Kampf für stärkere Maßnahmen endlich ein positives Ergebnis gezeitigt. Die EU-Richtlinie zur Erhöhung der Vertretung des unterrepräsentierten Geschlechts in den Leitungsorganen EU-weit börsennotierter Gesellschaften wird Europa helfen, das Wirtschaftswachstum, die Wettbewerbsfähigkeit und die Arbeitslosenrate zu verbessern.

Heute liegt der Frauenanteil in den Leitungsorganen der größten börsennotierten Unternehmen gerade mal bei 13,7%. Frauen stellen einen großen Anteil der Hochschulabsolventen, und wir verschwenden ihre Fähigkeiten.

Leider ist das auf Freiwilligkeit beruhende System zur Verbesserung der Geschlechterverteilung im Top-Management gescheitert. Wir haben jedoch positive Ergebnisse nach der Einführung von Quotengesetzen in Frankreich, Italien, Spanien, Island, Norwegen und Belgien gesehen. Wir sind überzeugt, dass es viele fähige und qualifizierte Frauen gibt, um diese Spitzenpositionen zu besetzen.“

Britta Thomsen, S&D Fraktionssprecherin für Gleichstellungsfragen, sagte:

„In der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise müssen wir unsere Arbeitskräfte und ihre Fähigkeiten optimal nutzen.

Zahlreiche Studien belegen, dass die finanzielle Performance in Unternehmen mit mindestens einer Frau in einer Führungsposition wesentlich höher ist als in Unternehmen ohne weibliche Mitglieder in Leitungsgremien.“