Swoboda zum EU-Ratsgipfel: „Jetzt wollen wir weißen Rauch über dem Rat sehen“

Vor dem Frühjahrsgipfel des Europäischen Rats fordert die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament konkrete Vorschläge zur Beendigung der Krise statt weiterer abstrakter Diskussionen über den Zustand der europäischen Volkswirtschaften.

Hannes Swoboda, Vorsitzender der S&D Fraktion, forderte die EU-Staats- und Regierungschefs auf, ein klares Zeichen an Europas Bürger zu senden:

„Die Krise ist in ihrem fünften Jahr, die Arbeitslosigkeit wütet, und die Wachstumsaussichten in ganz Europa sind bestenfalls als schwach zu bezeichnen. Wir brauchen nicht noch einen Gipfel, bei dem die EU-Staats- und Regierungschefs versuchen, die harte Realität zu schönen und zu leugnen. Wir brauchen Taten und neue Instrumente, um den Europäern wieder zu Arbeitsplätzen zu verhelfen und unsere Wirtschaft wieder in Gang zu setzen.

Der Europäische Rat und die EU-Kommission müssen nun zu Ende führen, was sie begonnen haben. Der Wachstumspakt war ein erster Schritt, aber seine Umsetzung hinkt den Erwartungen und Versprechen hinterher. Die Flexibilität der Kommission, die es den Mitgliedsstaaten erlaubt, ihre Defizitziele in einem langsameren Tempo zu erreichen – im Einklang mit den überarbeiteten Empfehlungen des Internationalen Währungsfonds –, ist ein weiterer erster Schritt, aber nicht ausreichend. Mehr Zeit für den Defizitabbau muss jetzt zu mehr Investitionen in Wachstum und Beschäftigung führen. Die Sparpolitik der rechtskonservativen Regierungen ist offensichtlich gescheitert, und Europa darf seine Bürger nicht im Stich lassen.

Den sozialen Niedergang zu ignorieren, der aufgrund der ständig zunehmenden Arbeitslosigkeit ganz Europa erfasst, widerspricht den Zielen einer geeinten Europäischen Union: den Frieden wie auch den gesellschaftlichen Frieden zu erhalten, durch gemeinsamen Wohlstand und Zusammenhalt.“

Hannes Swoboda forderte den Europäischen Rat zudem auf, sich mit den besorgniserregenden Verfassungsänderungen in Ungarn zu befassen:

„Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Unabhängigkeit der Justiz sind die Grundlage für alles, wofür Europa steht. In Ungarn erleben wir einen Angriff auf diese Grundwerte, den wir nicht tolerieren können.

Premierminister Orbáns Beschneidung der Rechte des Verfassungsgerichts und die Ernennung eines gefügigen Handlangers an der Spitze der Zentralbank deuten darauf hin, dass er vor nichts Halt machen wird. Nach der Unterschrift von Präsident Áder unter die jüngste Verfassungsänderung – trotz starker internationaler Bedenken – muss der Europäische Rat Viktor Orbán klar machen, dass die Anwendung des Artikels 7 des EU-Vertrags eine Möglichkeit ist.“

———————————————————————————————————————–

Swoboda on EU Council summit: „Now it’s time for white smoke over the Council“

Ahead of the Spring European Council Summit today and tomorrow, the Socialists and Democrats Group in the European Parliament demand tangible proposals to end the crisis instead of yet more abstract discussions about the state of Europe’s economies.
Hannes Swoboda, president of the S&D Group, called on EU leaders to send a clear signal to Europe’s citizens:
„The crisis is in its fifth year, unemployment is raging and the outlook for growth across Europe is fragile at best. We do not need another summit where EU heads of state and government try to sugar-coat and deny the harsh reality. We need action and new tools to get Europeans back into jobs and our economies back on track.
„The European Council and Commission must now finish what they started. The growth pact was a first step, but its implementation is lagging behind the expectations and promises. The Commission’s flexibility in allowing member states to reach their deficit targets at a slower pace – in line with revised International Monetary Fund recommendations – is another first step, but not enough. More time for deficit reduction must now lead to more investment in growth and employment. The austerity championed by right-wing governments has obviously failed, and Europe must not fail its people.
„Ignoring the social decline that is settling in across Europe due to ever-increasing unemployment goes against the ambitions of a united European Union: to maintain peace as well as social peace, through shared prosperity and cohesion.“
Hannes Swoboda continued by calling on the European Council to address the disturbing constitutional amendments in Hungary:
„Democracy, the rule of law and judicial independence are the foundation of everything Europe stands for. In Hungary, we are witnessing an attack on these fundamental values that cannot be tolerated.
„Prime Minister Orbán’s changes to the Constitutional Court and the appointment of a compliant henchman at the helm of the Central Bank seem to indicate that he will stop at nothing. With President Áder’s signature on the latest constitutional amendments – despite strong international concerns – the European Council must make it clear to Victor Orbán that the application of Article 7 of the Treaty is a possibility.“