„Tiroltag“

P1170567Während meines „Tiroltages“ am vergangenen Freitag besuchte ich auch die Fabrik der Donauchemie in Landeck. Sie wurde deshalb für einen Betriebsbesuch ausgewählt, weil die Unternehmens bzw. Betriebsleitung ob ihrer sozialen Einstellung bekannt ist. Darüber hinaus hat sie auch ein großes Umweltbewusstsein entwickelt und versucht all jene Maßnahmen zu setzen, die finanzierbar sind. Dabei sind die finanziellen Belastungen keine Ausrede fürs Nichtstun, so sind auch derzeit neue Filteranlagen gegen den Staub in Vorbereitung. Die Rohstoffe Kalk und Koks werden mit der Bahn angeliefert und auch die erzeugten Produkte gehen vorwiegend mit der Bahn weg.
Wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit ist auch ein nahegelegenes kleines Wasserkraftwerk, das günstigen Strom erzeugt. Denn ansonsten ist die Lage der Betriebsstätte ja nicht gerade ideal, vor allem hinsichtlich der Koksanlieferung. die von weit weg erfolgt.
Für mich war der Betriebsbesuch ein Beleg für die Notwendigkeit, aber auch eine Möglichkeit, Industriebetriebe auch in Europa und durchaus in ausgezeichneten Naturlandschaften zu erhalten. Sicher sind eine Reihe von strengen Umweltauflagen einzuhalten und die lokalen und regionalen Wettbewerbsbedingungen sind voll zu erfüllen. Wenn sie in einem vernünftigen Rahmen erfolgen, können sie auch eingehalten werden. Und es zeigt sich, wie unsinnig die Idee wäre, Wasser, das zur Stromerzeugung dient, zu besteuern. Denn dann würde man eine wichtige Art der nachhaltigen Energiegewinnung verteuern. Und das kann ja nicht der Sinn der europäischen Umweltstrategie sein und schon gar nicht einer, die auch Industrieproduktionen und vor allem deren Arbeitsplätze in Europa halten will. In einem Europa, das in den meisten Fällen umweltfreundlicher ist als andere Länder oder Kontinente.

Innsbruck, 22.10.2011