Bundesbildungskonferenz Swoboda: Europa braucht sozial gerechte Wachstumsstrategie

bildungskonf__22Utl.: Jetzt in Bildung und Forschung investieren, um Zukunft nachhaltig zu sichern

„Europa steht vor großen Herausforderungen. Die Wirtschaftskrise hat auch Europa schwer getroffen und wir brauchen eine gemeinsame Wachstumsstrategie, um das zu bewältigen und die Zukunft nachhaltig zu sichern. Wir müssen jetzt in Forschung, Bildung und Entwicklung investieren“, so der scheidende Vorsitzende der Bundesbildungsorganisation Hannes Swoboda bei der SPÖ-Bundesbildungskonferenz 2010, die heute, Samstag, in der Fachhochschule des Bfi Wien stattfand. „Wir Sozialdemokraten müssen auch auf europäischer Ebene für soziale Gerechtigkeit und Fairness eintreten und im Bildungsbereich für mehr Chancengerechtigkeit sorgen“, sagte Swoboda, Vizepräsident der S&D-Fraktion.
Die weltweite Wirtschaftskrise habe zu steigender Arbeitslosigkeit, Erhöhung der Budgetdefizite und Konjunktureinbruch geführt. Dennoch dürfe jetzt nicht nur gespart werden. Es müsse in Bildung und Forschung investiert werden, um Österreich und Europa wettbewerbsfähig zu halten. „Bildung im weitesten Sinn muss wieder in den Vordergrund gestellt werden. Wir müssen den Menschen die Möglichkeit zu einer guten Ausbildung und zu lebenslangem Lernen ermöglichen“, forderte Swoboda, der auf die zahlreichen Initiativen und Vorschläge von Bildungsministerin Schmied verwies – wie z.B. die Gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen – die wesentlich zu mehr Chancengerechtigkeit und Fairness beiragen würden, aber immer wieder auf Widerstand in bestimmten Kreisen der Konservativen stoßen. „Jetzt ist die Zeit für eine Bildungsoffensive“, so der EU-Parlamentarier.
Zwt.: Europa der sozialen Gerechtigkeit
Um Österreich und Europa aus der Krise zu führen und die wichtigen Investitionen in eine Erneuerung des Bildungssystems zu ermöglichen, müssten auch die Verursacher der Krise in ein „System der Verantwortung“ eingebunden werden. Banken und Spekulanten müssten ihren Beitrag leisten, um mehr Fairness und Gerechtigkeit zu ermöglichen. „Es darf nicht die Schwachen treffen“, so Swoboda, der sich vehement für die Einführung einer Bankenabgabe, Transaktions- und Vermögenssteuer einsetzt. „Wir müssen dafür kämpfen, dass da auf europäischer und auch globaler Ebene etwas geschieht. Wir müssen als Europäer gemeinsam handeln“ forderte Swoboda, der besonders an die Sozialdemokraten appelliert, die Grundwerte der Gerechtigkeit und Fairness in den Mittelpunkt zu stellen: „Wir müssen zu unseren Grundwerten zurückkehren, sie pragmatisch umsetzen, die Diskussion suchen und Kompromisse finden.“ Er freue sich daher besonders über die Nachfolge von Michael Ludwig als Bundesbildungsvorsitzenden, dem „genau diese Verbindung zwischen Pragmatismus und Wahrung der Grundwerte“ gelinge.

Wien, 26.6.2010