Ergebnisse der größten Jugendumfrage Österreichs

Präsentation durch SJ-Duzdar und SPÖ-Spitzenkandidat Swoboda; Großes Interesse der Jugendlichen an EU-Wahlen – Befragte wollen sozialeres Europa
Am Montag präsentierte die Sozialistische Jugend Österreich (SJÖ) gemeinsam mit ihrer Kandidatin auf der SPÖ-Liste, Muna Duzdar, und dem SPÖ-Spitzenkandidaten Hannes Swoboda erste Teilergebnisse der Anfang Mai gestarteten Jugendumfrage, an der in ganz Österreich bereits über 5.000 Jugendliche teilgenommen haben. Die Umfrage, durchgeführt von der SJÖ, deckt die Themenbereiche Europa, Ausbildung, Arbeitsmarkt und Gleichberechtigung ab.

Die ersten Teilergebnisse des Themenbereiches Europa zeigen, dass Österreichs Jugendliche großes Interesse an den EU-Wahlen haben: 62 Prozent der befragten Jugendlichen zwischen 16 und 25 gaben an, am 7. Juni wählen zu gehen. "Die Jugendlichen wissen, dass ein großer Teil der politischen Entscheidungen auf europäischer Ebene passiert, deshalb wollen sie auch ihre Zukunft mitbestimmen", so Muna Duzdar.

Dass die Zukunft auf europäischer Ebene mitgestaltet werden und sich die politische Richtung ändern soll, zeigen auch folgende Ergebnisse: 90 Prozent der Befragten finden beispielsweise, dass gemeinsame Anstrengungen gegen die Wirtschaftskrise auf europäischer Ebene wichtig sind. Gleichzeitig finden die jungen Menschen, dass die EU bisher zu neoliberal und wenig transparent agiert hat: 75 bzw. 86 Prozent beschreiben die EU mit den Begriffen neoliberal und undurchsichtig.

Muna Duzdar dazu: "Gerade für junge Menschen hat die Wirtschaftskrise immense Auswirkungen, die Arbeitslosigkeit steigt und immer mehr Jugendliche haben große Zukunftssorgen. Die neoliberale Wirtschaftspolitik der letzten zwanzig Jahre hat dazu geführt, dass Jugendliche das Gefühl haben, diesen Entwicklungen machtlos gegenüber zu stehen. Daher ist es so wichtig, dass sich die europäische Politik ändert und das Soziale in den Vordergrund stellt und die Menschen in ihre Entscheidungen mit einbezieht."

Über 50 bzw. 60 Prozent sind der Meinung, dass die Krise zu einem Ende der Privatisierungs- und Liberalisierungspolitik und der Einführung von Mindeststandards für Löhne und Sozialleistungen führen soll. "Die jungen Leute wollen, dass ihre Zukunft sozial abgesichert ist, aber genau das wurde durch die neoliberale Politik der letzen Jahre gefährdet. Deshalb wollen wir ein Europa der Menschen statt der Konzerne, das heißt dass das alte Credo "Mehr privat, weniger Staat" der Vergangenheit angehören muss", so Duzdar.

Zwtl.: Swoboda: Jugendlichen eine Perspektive bieten

"Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Sozialdemokratie mit ihrer Politik auf dem richtigen Weg ist", kommentierte der EU-Abgeordnete Swoboda die Umfrage. Gerade für die Jugend sei eine Trendumkehr in Europa von besonderer Wichtigkeit, gehe es doch um ihre Zukunft, und diese könne nur dann positiv gestaltet werden, wenn es endlich gelingt auf europäischer Ebene das soziale Moment in den Fokus des Handelns zu rücken. "Die Jugendlichen haben das Recht auf Arbeits- und Ausbildungsplätze", so Swoboda weiter. Werde Jugendlichen eine Perspektive geboten, dann werde auch der Zulauf zu den rechten und rechtsextremen Parteien ein Ende finden, ist der Vizepräsident der SPE-Fraktion überzeugt.

"Besonders erfreulich ist auch das hohe Interesse der Befragten an den EU-Wahlen. Die Jugendlichen haben begriffen, dass nur die Teilnahme am Friedensprojekt Europa in einer globalisierten Welt stabile Verhältnisse garantiert", unterstrich Swoboda. "Jene Kräfte, die das Projekt Europa zerstören möchten, gefährden auch die Chancen unserer Jugend. Nur durch die Weiterentwicklung der Europäischen Union werden auch die kommenden Generationen in Sicherheit und mit sozialem Frieden aufwachsen können", bemerkte der SPÖ-Spitzenkandidat abschließend.