Swoboda gegen Boykott der Olympischen Spiele

Der SPÖ-Europaabgeordnete und Vizepräsident der SPE-Fraktion im Europäischen Parlament, Hannes Swoboda, spricht sich anlässlich der Situation in Tibet klar gegen einen Boykott der Olympischen Spiele in Peking aus. „Ein Boykott ist kein geeignetes Mittel, um in der Tibet-Frage einen Fortschritt zu erzielen“, betonte Swoboda heute gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Die Proteste seien sicherlich nicht zufällig wenige Monate vor den Olympischen Spielen eskaliert und absolut ernst zu nehmen.

Swoboda: „Die exzessiven Handlungen gegen Einrichtungen und Han-Chinesen dürfen von der Regierung in Peking nicht als Handlungen einer kleinen Minderheit angesehen werden. Sie weisen auf eine tiefgreifende Unzufriedenheit der Tibeter hin. Klarerweise würde aber der Versuch der Zerstörung der Einheit Chinas einen ungeheuer blutigen Bürgerkrieg mit sich bringen“. Denn dies hätte ähnliche Aktivitäten in den islamisch dominierten Regionen zur Folge. Notwendig sei jetzt ein Dialog mit China, das sein zentralistisches Konzept der Staatsorganisation in ein föderaleres System mit vermehrtem Respekt für unterschiedliche kulturelle und religiöse Traditionen überführen müsse, so der EU-Abgeordnete weiter.

„Das ist ein langwieriger Prozess, bei dem die Europäische Union mit ihren eigenen Erfahrungen beim Aufbaus eines föderalen Europas beitragen muss. Nicht Boykott ist gefragt, sondern Dialog“, schloss Swoboda.

Brüssel, 26.3.2008