Black out

In einer der reichsten Regionen der Welt kam es stundenlang zu einem totalen Stromausfall, von dem bis zu 50 Millionen Menschen betroffen waren. Noch lange wird über die unmittelbaren Gründe gerätselt werden.
In einer der reichsten Regionen der Welt kam es stundenlang zu einem totalen Stromausfall, von dem bis zu 50 Millionen Menschen betroffen waren. Noch lange wird über die unmittelbaren Gründe gerätselt werden. Aber selbst in den konservativen Medien wird in erster Linie der unüberlegten Privatisierung, der Deregulierung die Schuld gegeben.

Schiefgelaufene Liberalisierung

So meinte die zumeist extrem liberalisierungsfreundliche Wirtschaftsseite der FAZ: „Der deutsche Verbraucher muss sich nur deshalb keine Sorgen vor amerikanischen Verhältnissen machen, weil er sich noch über die von den einstigen deutschen Monopolsten aufgebauten Kapazitätsreserven bei der Stromerzeugung und -verteilung freuen kann. Doch gibt es auch in Deutschland Zeichen dafür, dass mit der Liberalisierung des Strommarktes etwas schiefläuft – inzwischen zahlen die meisten Verbraucher für die Kilowattstunde mehr als vor der Marktliberalisierung, hinzu kommen erste Versorgungsängste.“
Und der britische „Economist“ beklagt Unterinvestitionen ins Versorgungsnetz, zu geringe Aufwendungen in Forschung und Entwicklung sowie die Vernachlässigung von kleineren Stromerzeugungsanlagen, die „immer billiger, sauberer und zuverlässiger werden als die Megakraftwerke“.
Sowohl der Economist – für die USA – als auch die FAZ – für Deutschland- verlangen eine mit Sanktionsmechanismen versehene, gestärkte Aufsichts- und Regulierungsbehörde! Ich hoffe, wir lernen aus dem Black out in New York und Umgebung.
Wien, 16.8.2003