Das Resultat der Bush-Eskapaden

In Amerika findet eine extreme Einkommenssteigerung an der Spitze der Pyramide statt. Das schafft eine entsprechende Unzufriedenheit im Land.
Insgesamt sind die Entwicklungen in den USA äußerst negativ zu beurteilen. Vom politischen Aspekt gesehen meinen viele, es habe noch nie eine derart schlechte Administration wie die amtierende gegeben. Sie agiere ziellos und ohne klare Positionen. Aber auch die wirtschaftliche Situation ist nicht gerade rosig. Die Bush-Administration hat diese Entwicklung noch gefördert.

Extreme Ungleichverteilung

Gewerkschaftsbund-Präsident Sweeney gab etwa zu bedenken, dass die Einkommen der Mitglieder des Kongresses bereits zum siebenten Mal erhöht worden sind, seitdem der Minimallohn fixiert worden war. Es handelt sich um eine ganz offenkundige Provokation.
Und in einem Beitrag des bekannten Ökonomen Paul Krugman in der New York Times ist zu lesen, dass es selbst nach Abzug der Kapitalgewinne eine extreme Ungleichverteilung zwischen Oben und Unten gibt. Das Einkommen des reichsten 1% an der Spitze verzeichnete im Jahr eine Einkommenssteigerung von 12,5%, das unterste 1%, also das 99. %, eine Einkommenssteigerung von 1,5%. Aber auch die mittlere Einkommensschicht steigt nicht gut aus.

Unzufriedenheit im Land

Es handelt sich in Amerika also tatsächlich um eine extreme Einkommenssteigerung an der Spitze der Pyramide. Das schafft eine entsprechende Unzufriedenheit im Land. Inwiefern diese Unzufriedenheit bei den Wahlen im November zum Ausdruck kommen wird, ist eine andere Frage.
Aus meiner Sicht ist jedenfalls zu hoffen, dass es ein deutliches Votum für die Demokraten geben wird – vielleicht sogar eine Mehrheit im Repräsentantenhaus. Das würde zumindest einige der Bush´schen Politikeskapaden abschwächen, wenn auch nicht in allen Bereichen. Gerade hinsichtlich der Israel-Lobby, über die es in Amerika ein heftiges Pro und Contra, ist davon auszugehen, dass sie bei den Demokraten traditionell einen noch stärkeren Einfluss hat als bei den Republikanern. Wenn auch in jüngster Zeit durch die Verbindung eines Teiles der Israel-Lobby mit rechten, erzkonservativen religiösen Gruppen der Einfluss auf republikanischer Seite deutlich angestiegen ist.

Washington, 17.7.2006