Exkursion nach Afrika

L1030306Afrika ist nicht einer der Schwerpunkte meiner Tätigkeit als EU Abgeordneter. Und meine Reise in den Süden Afrikas, genauer nach Botswana und nach Namibia war auch nicht beruflicher sondern rein privater Natur. Als politisch denkender und handelnder Mensch macht man sich natürlich seine Gedanken über die Entwicklung dieses Kontinents, der „vor unserer Haustür“ liegt. Und die Afrika Politik der EU hinsichtlich Entwicklungshilfe, Friedensstiftung etc. beschäftigt mich natürlich auch als EU Abgeordneter. Noch dazu wo mich schon seit meiner Studienzeit dieser Kontinent immer wieder fasziniert hat.

Hinsichtlich der Zukunft dieses Kontinents gibt es ja zwei konträre Auffassungen. Einerseits geben manche „Experten den Kontinent verloren. Angesichts der äußerst geringen wirtschaftlichen Fortschritte und der Vielzahl der internen Konflikte sehen sie keine Zukunftsperspektive für diesen Kontinent. Vor allem auch die neuerlichen Aktivitäten und Attentate seitens AL Qaida Gruppierungen im Norden und Zentrum des Kontinents scheinen dieser These Rückhalt zu geben. Auch die Piratenaktionen vor der östlichen Küste unterstützen die These von der mangelhaften Entwicklungsmöglichkeit Afrikas.

Anderseits jedoch sehen viele auch die Dynamik die vor allem auch aus dem südlichen Teil Afrikas kommt als ein erstes Zeichen eines nachhaltigen Aufschwungs. Die erfolgreiche Austragung der Fußballweltmeisterschaft durch Südafrika ist ein aktueller Beleg für diese These. Der Reichtum an Bodenschätzen inklusive Uran, Erdöl und Erdgas stellt die materielle Grundlage einer solchen Entwicklung dar. Dazu kommt ein Qualitätstourismus wie in gerade Botswana und Namibia entwickelt hat .Diesen  in Verbindung mit einem strengen Umweltschutz und der Bewahrung der Biodiversität habe ich in diesem Sommer selbst erlebt und genossen. Allerdings sieht man auch wie schwierig es ist diese nachhaltige Natur. Und Umweltpolitik mit dem Bergbau und der Erdöl- und Erdgasförderung in Einklang zu bringen.

Es sollte unsere Aufgabe sein Afrika und seinen Ländern bei einer solchen nachhaltigen Politik zu helfen und auch unsere Erfahrungen mit einzubringen. Jedenfalls können wir das besser als China, das für jeden sichtbar auf diesem Kontinent besonders aktiv ist, nicht zuletzt, um sich die notwendigen Ressourcen zu sichern. Dabei ist für sie die Umweltsituation nicht wirklich vorrangig, allerdings gilt dies auch für viele westliche Unternehmungen. Hinzu kommt, dass die chinesischen Unternehmungen fast immer ihre eigenen Arbeitskräfte mitnehmen und eigene kleine Chinatowns schaffen. Aber die politisch motivierte Investitionsbereitschaft ohne politische Bedingungen an die Regierungen sind für diese oftmals sehr verführerisch.

Auf der anderen Seite stehen oft zögerliche profitorientierte Unternehmungen und Regierungen bzw. die EU die politische Bedingungen stellen. Es ist schwierig diesem Dilemma zu entgehen. Aber man sollte vor allem jenen Ländern helfen, die selbst eine vernünftige, nachhaltige Entwicklungspolitik betreiben. So könnte die EU die guten erfolgreichen Entwicklungen allen anderen Staaten als nachahmenswerte Beispiele vorführen.