Gemeinsamkeiten

Die bekannte österreichische Künstlerin Waltraut Cooper hatte mich eingeladen, gemeinsam mit ihr und Karin Hannak aus Oberösterreich in der Galerie „laboratorio 2 international“ in Udine auszustellen.
Nach der Teilnahme am European Springday in Weiz bin ich nach Udine gefahren. Dort fand eine Ausstellung in einer Galerie statt, die sich schwerpunktmäßig europäischen Themen widmet.

Kooperationsausstellung „Europa“

Die bekannte österreichische Künstlerin Waltraut Cooper, die in erster Linie mit Licht arbeitet, hatte mich eingeladen, gemeinsam mit ihr und der Konzeptkünstlerin Karin Hannak, die in Udine ihr europaweites Großprojekt "Europalandschaft" startete, in der Galerie „laboratorio 2 international“ in Udine auszustellen.
Ich habe lange überlegt, ob ich diese Einladung annehmen soll und schließlich zugesagt. Es war eine Ehre für mich, meine autodidaktisch gemalten Acrylbilder bei dieser Gelegenheit präsentieren zu können. Auch das Thema der Ausstellung „Europa“, bei dem der Frieden in Europa im Mittelpunkt stand, hat einen zusätzlichen Anreiz gegeben.

Spannende Region

Udine ist eine aus meiner Sicht äußerst sympathische Stadt, in der ich mich, wie auch in der näheren Umgebung, relativ oft aufhalte. In Udine treffen unterschiedliche Kulturen aufeinander – die italienische, österreichische und slowenische. Würde man mit einem Zirkel einen Kreis zwischen Wien und Udine ziehen, dann würden innerhalb dieses Radius viele verschiedene Kulturen und Lebensweisen aufeinander stossen.
Genau das macht vielleicht auch gerade Wien so spannend – nicht nur für uns selbst, die wir dort leben und arbeiten, sondern für sehr viele Menschen in Europa, die sich mit der besonderen Situation in Mitteleuropa auseinandersetzen. Wenn man bedenkt, wie viele Menschen in dieser Region Deutsch sprechen und eine gute Beziehung zu Österreich haben und wie viele ÖsterreicherInnen in dieser Region leben, ergibt sich ein spannendes Bild – sowohl hinsichtlich der Differenzen als auch der Gemeinsamkeiten.

SMER-Vorsitzender Robert Fico

Diese Gemeinsamkeiten fanden eine Fortsetzung bei meinem Besuch in Bratislava am 27. und 28. März, wo ich an einer Sitzung unseres Fraktionsvorstandes teilgenommen habe. Wir hielten eine gemeinsame Sitzung mit den KollegInnen jener Partei ab, mit der wir gute Kontakte haben und deren RepräsentantInnen in der Fraktion im Europäischen Parlament vertreten sind – der SMER-Partei mit ihrem Vorsitzenden Robert Fico.
Fico ist nicht leicht einzuordnen. Er tendiert zum Populismus, hat sich aber gerade aufgrund unserer zahlreichen Gespräche und Annäherungsbemühungen gut entwickelt. Er liegt bei den Wahlen weit voran und könnte sogar Premierminister werden. Die anderen Parteien sind davon naturgemäß wenig begeistert…

Positive Züge

Robert Fico hat bei den Gesprächen unseres Vorstandstreffens in erster Linie auf die soziale Lage aufmerksam gemacht. Vor allem im Osten der Slowakei herrscht hohe Arbeitslosigkeit. Mit Recht rügte Fico das Image, die Slowakei sei ein fortschrittliches Land mit vielen Investitionen und verwies auf die Schattenseiten dieser Entwicklung.
Mich, aber auch meinen Kollegen Jan Marinus Wiersma und andere KollegInnen, freute besonders, dass Fico Roma-Vertreter eingeladen hatte, mit uns gemeinsam zu diskutieren. Das ist keine Selbstverständlichkeit für einen Populisten, versuchen diese doch üblicherweise, aus den Vorurteilen gegenüber Roma politisches Kleingeld zu schlagen. Es ist äußerst positiv, dass Fico das Gegenteil macht und eine positive Beziehung zu Roma-VertreterInnen aufbaut und so entsprechende Änderungen herbeizuführen. Denn gerade die Roma sind Opfer einer Politik, die nicht besonders sozial ausgerichtet ist.

Im Hintertreffen

Immer wieder wurde im Rahmen unseres Gespräches auf den Unterschied in der Entwicklung in der Tschechischen Republik hingewiesen, wo bei der gleichen Wachstumsrate wesentlich bessere Ergebnisse zustande kommen. Das liegt aber sicher nicht alleine an der unterschiedlichen Regierungspolitik. Auch die weit bessere Ausgangsposition der Tschechischen Republik spielt eine Rolle.
Tschechien war bereits in der Monarchie ein industrialisiertes Land, der am meisten industrialisierte Teilstaat der österreichisch-ungarischen Monarchie. Auch die Entwicklung in der Zwischenkriegszeit und nach dem Zweiten Weltkrieg war äußerst positiv. Das hat insgesamt positive Voraussetzungen geschaffen.

Bratislava, 27.3.2006