Kommt die „South Stream Pipeline“?

Moskau

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Nachdem auch Slowenien das diesbezügliche Abkommen unterschrieben hat, gibt es laut ORF grünes Licht für den Bau der „South Stream Pipeline“ für Gas von Russland durch das Schwarze Meer und über den Balkan nach Mitteleuropa. Nun, ganz so leicht und schnell wird dieses „Konkurrenzprojekt“ zum Nabucco-Projekt nicht verwirklicht werden können. Erst muss eine genaue Machbarkeitsstudie für diese zweifellos teure Pipeline vorliegen. Die Problematik bei diesem Vorhaben liegt darin, dass zwar die unsichere Ukraine umgangen, aber erst wieder die Abhängigkeit von Russland unterstrichen wird und keine Diversifizierung, also Streuung der Herkunftsquellen, erfolgt. Würde man auf Grund des Baus dieser Pipeline auf Nabucco verzichten, bringt man die Länder auf beiden Seiten des Kaspischen Meers wie Aserbeidschan, Kasachstan, Turkmenistan etc. in noch größere Abhängigkeit von Russland. Die einzige Alternative wären dann Lieferungen nach China.
Und der mächtige Konzern Gazprom würde natürlich noch mehr gestärkt werden. Nun, um nicht missverstanden zu werden: Russland und Gazprom als wesentliche Energieversorger sind eine Tatsache und sie werden das noch lange bleiben. Aber jede Stärkung der Abhängigkeit von einem Quasimonopol ist schlecht, wie immer dieses Land auch heißt. Und die Abhängigkeit der Versorgung von einem Land, in dem die wirtschaftliche und politische Macht eng verknüpft sind, ist besonders heikel. Zwar gibt es in Russland langsam Konkurrenten, und auch der Ausbau von Häfen für verflüssigtes Gas (LNG) schwächt die Quasimonopolstellung einiger Länder und Konzerne. Dennoch, eine Vielfalt von Bezugsquellen und Leitungen ist von Vorteil für Europa und seine KonsumentInnen.