Swoboda: Medien dürfen österreichische Themen nicht gegen europäische ausspielen

DSC_7729Utl.: Podiumsdiskussion zu Europawahlen 2009

Wien (OTS/SK) – „Es ist verständlich, dass europäische Themen von den Bürgerinnen und Bürgern in unserem Land vor allem unter einem österreichischen Aspekt betrachtet werden. Die Menschen diskutieren zuerst über das, was sie in ihrem unmittelbaren Umfeld berührt – Probleme entstehen erst dann, wenn Themen durch die Medien verzerrt dargestellt werden“, erklärte der Vizepräsident der S&D-Fraktion des Europäischen Parlaments Hannes Swoboda bei der Podiumsdiskussion zum Thema „Die Wahlen zum Europäischen Parlament 2009 in Österreich“ am Freitagabend – zusammen mit den EU-Abgeordneten Lunacek und Strasser sowie Univ. Prof. Hans-Georg Heinrich und Regine Pöll („Die Presse“).Im Zentrum der Diskussion standen vor allem die Fragen des ‚Euroskeptizismu‘ in Österreich einerseits und der Wahrnehmung der EU anhand der österreichischen Medien andererseits, worüber zu Beginn auch eine Studie der Universität Wien präsentiert wurde. Dazu Swoboda: „Die Frage ist, ob der Euroskeptizismus Folge oder Ursache der kritischen Medienberichterstattung ist.“****
„Was ist ein österreichisches, was ist ein europäisches Thema?“, verwies Swoboda darauf, dass es nur wenige Themen gibt, die entweder österreichisch oder europäisch seien. Vielmehr bestehe vielfach eine starke Verknüpfung, wie bei Fragen zu Wirtschaftskrise und Arbeitsmarkt, zu Migration und Integration. Swoboda: „Es geht darum, österreichische und europäische Themen miteinander zu verknüpfen, und sie nicht gegeneinander auszuspielen“. Hier sieht der SPÖ-EU-Abgeordnete besonderen Spielraum für Verbesserungen in der Qualität der Berichterstattung durch die Medien.

Zwtl.: Swoboda: Europa ist ein Instrument und nicht das Ziel

Swoboda lobte die österreichischen Printmedien für die großteils „anständige und objektive“ Berichterstattung während des EU-Wahlkampfs 2009. Das Thema EU sei umfangreicher als früher behandelt worden. Dennoch bestehe vor allem in der Zeit zwischen den Wahlen Handlungsbedarf – die tragende Rolle des EP bei der Entwicklung der europäischen Klimaschutzgesetze sei in der Berichterstattung kaum vorgekommen.“Bestimmte Themen wie Migration oder Umweltschutz können nur auf europäischer Ebene angegangen werden – dennoch sollen die Österreicher wissen: Jeder kann und muss einen wichtigen Beitrag zu europäischen Anliegen leisten. Europa ist ein Instrument und nicht das Ziel“, so Swoboda abschließend. (Schluss)

Wien, 23.1.2010