Zum Tod von Václav Havel

schwarzVáclav Havel ist tot. Er war eine große moralische Autorität und ein entschiedener Europäer. (Und insofern war er genau das Gegenteil seines Nachfolgers Vaclav Klaus). Die Entwicklung vom Kommunismus zur Demokratie in Europa ist untrennbar mit ihm verbunden. Er war nicht der einzige Literat und Künstler, der dem Kommunismus einen Spiegel vorhielt. Und er war auch nicht der einzige, der dafür ins Gefängnis musste.

Menschen, die für ihre politische Überzeugung ins Gefängnis müssen, bewundere ich besonders. Mandela in Südafrika und Havel sind zwei besonders bekannte Beispiele. Aber auch einer der Preisträger des  Sacharow Preises im EU-Parlament, ein Libyer, verbrachte 31(!) Jahre im Gefängnis. Das ist unvorstellbar, aber es kommt nicht selten vor.

Das soll uns daran erinnern, dass Demokratie und Freiheit nicht selbstverständlich sind. Wir sind oft zu bequem, um auch nur kleine Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen. Aber im Vergleich zur Leistung eines Havels  sind das keine wirklichen Opfer. Natürlich kann nicht von jedem verlangt werden, was Havel auf sich genommen hat. Aber vielleicht kann Havel und sein Leben doch eine Mahnung sein, die Demokratie ernst zu nehmen und sie im Notfall auch zu verteidigen.