Swoboda fordert EU-Kommissar für Roma-Fragen

"Ziel einer erfolgreichen Strategie für die Volksgruppe der Roma in Europa muss es sein, ihnen Hilfe zur Selbsthilfe in den verschiedenen Staaten, in denen sie leben, anzubieten. Den fürchterlichen Kreislauf aus schlechter Bildung, hoher Arbeitslosigkeit, unzulänglicher Behausung und schlechter Gesundheitsversorgung gilt es zu durchbrechen" sagte der SPÖ-Europaabgeordnete Hannes Swoboda heute anlässlich einer von der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament initiierten Konferenz zum Thema "Auf dem Weg zu einer europäischen Roma-Strategie".

"Es gibt viele Einzelinitiativen auf EU-Ebene und auf Ebene der Mitgliedstaaten", meint Swoboda, "was allerdings fehlt ist eine umfassende europäische Strategie im Umgang mit der Volksgruppe der Roma. Die Europäische Kommission sollte endlich erkennen, dass in Europa mehr Roma leben, als viele Mitgliedstaaten Einwohner haben. Aber es gibt keinen Kommissar, der sich dieser Frage im speziellen annimmt", betont Swoboda.

Es sei allerdings klarzustellen, dass sowohl eine eventuelle spezielle Verantwortlichkeit innerhalb der Europäischen Kommission zu dieser Frage, als auch eine europäische Strategie die Mitgliedstaaten und Regionen nicht aus ihrer Verantwortung entbinden würde, stellt Swoboda klar. "Im Gegenteil, eine europäische Strategie muss auch dezentrale Aspekte enthalten und verstärken."

Swoboda weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass der Situation in den Kandidatenländern Südosteuropas besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. "Roma werden sehr oft vergessen, wenn es um die Rechte und die soziale Situation von Minoritäten geht. Die EU und vor allem die EU-Kommission müssen klarstellen, dass ein eventueller Beitritt zur EU nur möglich ist, wenn die Situation der Roma in diesen Ländern gestärkt wird."