Swoboda zu Kosovo: Schwierige Lage für Minderheiten

Nach dem Besuch einer Delegation von EU-Parlamentariern im Kosovo erklärt der SPÖ-Europaabgeordnete und Vizepräsident der SPE-Fraktion, Hannes Swoboda, heute gegenüber dem SPÖ-Pressedienst: „Es ist viel guter Wille der kosovarischen Regierung zur Umsetzung des Athisaari-Plans vorhanden. Die Zeit drängt aber, um allen Minderheiten, insbesondere der serbischen Bevölkerungsgruppe zu helfen. Die offizielle Haltung hinsichtlich des Aufbaus eines neues und multiethnischen Kosovos, der auch in der neuen Staatsflagge zum Ausdruck kommt, findet nicht überall in der Bevölkerung Rückhalt“.

Die Albanisierung vieler Dörfer durch Vertreibung der Serben habe viele Menschen aus dieser Bevölkerungsgruppe in eine schlimme Lage versetzt. Die Politik der Mehrheit der Belgrader Regierung bewirke zudem eine Spaltung der serbischen Bevölkerung des Kosovo und motiviere die Menschen eher zur Abwanderung als zur Rückkehr, so Swoboda weiter.

„Die EU muss die wirtschaftliche Entwicklung des Landes insgesamt und insbesondere die serbische Bevölkerungsgruppe unterstützen. Vor allem geht es um einen Ausbau der Landwirtschaft, um die massiven Importe zu reduzieren. Weiters sollte ein umweltfreundliches Energiekonzept umgesetzt werden“, erklärte Swoboda. Aber jede Unterstützung des Landes müsse an die Umsetzung der Minderheitenrechte gebunden werden. Die Zusagen der albanischen Mehrheit und der Europäischen Union für ein multiethnisches Kosovo dürften keine leeren Versprechen bleiben, schloss der Europaabgeordnete.