Rede zur Europäischen Agentur für Wiederaufbau

Hannes Swoboda, im Namen der PSE-Fraktion . – Herr Präsident! Ich möchte mich zuerst beim Berichterstatter, Herrn Kacin, für seine Arbeit bedanken. Wir stimmen ja nicht immer inhaltlich überein, aber es ist immer interessant, mit ihm zu arbeiten und zu diskutieren. Ich stimme seinen Anträgen auch voll zu.
Herr Casaca hat ja schon gesagt, die Agentur hat sehr gut gearbeitet und ich glaube, wir können als Europäische Union stolz sein, dass wir diese Agentur geschaffen haben. Sie hat in der Tat eine ausgezeichnete Arbeit geleistet, und wenn dies jemand wie Herr Casaca vom Kontrollausschuss sagt, der natürlich besonders kritisch ist, dann zählt es umso mehr.
Dennoch stimme ich mit Kommissar Rehn überein, dass sich die Zeiten ebenso wie die Situationen ändern; die einzelnen Länder gehen unterschiedliche Wege; die Zeit bis zur Mitgliedschaft ist oft unterschiedlich lang. Aber ich bitte ihn auch, dafür Sorge zu tragen, dass die Menschen, die in diesen Ländern zum Teil sehr gute Erfahrungen gesammelt haben, auch eine Möglichkeit haben, für die Europäische Union und für diese Länder weiterhin gute Arbeit zu leisten.
Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch Kommissar Rehn für sein Engagement für diese Region herzlich danken. Denn es ist ganz wichtig, dass jemand da ist, der Sensibilität für die Region hat, der weiß, dass die Bedürfnisse dieser Region auch aus einer gesamteuropäischen Sicht heraus entsprechend zu behandeln sind. Ich möchte den Herrn Kommissar bitten – ich bin sicher, er wird es auch machen -, dass er in den nächsten Monaten, gerade wo es eine prekäre Situation in Bosnien-Herzegowina und im Kosovo gibt, alles Menschenmögliche unternimmt, und dass wir – die Kommission, das Europäische Parlament und hoffentlich auch der Rat – gemeinsam vorgehen, um die Stabilität dieser Region zu gewährleisten. Denn vieles von der Arbeit, die auch die Agentur geleistet hat, würde einfach wieder vernichtet werden, wenn wir nicht mit klaren europäischen Zielsetzungen dafür Sorge tragen, dass der Weg in die Europäische Union klar ist. Allerdings müssen die Länder ihre Arbeiten zunehmend selbst erledigen, zwar mit unserer Hilfe und unserer Unterstützung, aber ihre Arbeit können wir ihnen nicht abnehmen. Somit ist es ganz wichtig, dass der Kommissar, der dafür zuständig ist, eine klare Richtung gibt. Wenn er das tut, werden wir ihn in der weiteren Arbeit auch voll unterstützen.

Brüssel, 11.10.2006