Wasser, die wichtigste Resource Afrikas

L1030594Die Ressource deren Knappheit einem in Afrika am direktesten auffällt ist sicher das Wasser. Dabei sind die von mir bereisten Länder Botswana und Namibia noch relativ gut dran. So wird in Namibia von allen darauf hingewiesen, dass man im ganzen Land das Wasser aus der Wasserleitung beruhigt trinken kann. Aber mit der wirtschaftlichen Entwicklung steigt natürlich der Wasserbedarf und Entsalzungsanlagen für das Meerwasser müssen gebaut werden. Diese aber brauchen wieder zusätzliche Energie.

Der Wassermangel ist besonders auch im Norden Afrikas spürbar, wie wir beim Überfliegen dieses Teils des afrikanischen Kontinents deutlich erkennen konnten. Einerseits verringern sich die Wasserressourcen, wahrscheinlich durch den Klimawandel. Anderseits steigt die Bevölkerungszahl. Das sind katastrophale Aussichten für unsere südlichen Nachbarn und damit steigt auch der Migrationsdruck in Richtung Europa. Falls der Kampf ums Wasser auch direkt zu Kriegen der verschiedenen Flußanrainerstaaten führt, würde das die Bereitschaft zur Auswanderung noch verstärken. Auch wenn jetzt durch eine, allerdings unverbindliche, UN Resolution das „Recht auf Wasser“ festgehalten wurde, Wasser bleibt eine kostbare und immer schwieriger zu managende  Ressource.

Die Empfehlung der Markapologeten durch Maßnahmen der Privatisierung und Vermarktung von Wasser dieses Knappheitsproblem zu lösen missachtet die sozialen Probleme und damit das „Recht auf Wasser“. Nun, angemessene Preis zu verlangen, um den sparsamen Umgang mit Wasser zu erzielen ist sicher richtig und notwendig. Aber zuerst muss auch ausreichend Wasser verfügbar gemacht werden und den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, dass sie „ihr“ Wasser bezahlen können. In Afrika ist das aber vielfach noch nicht der Fall.

Jedenfalls zeigt sich, dass eine fortschrittliche Klimapolitik und eine nachhaltige Entwicklungspolitik, wie sie Europa in Ansätzen betreibt durchaus auch im Interesse Afrikas ist. Allerdings ist unser Wasser- und Energieverbrauch extrem hoch im Vergleich mit dem Konsum der Bevölkerung unseres südlichen Nachbarn. Und es ist kein Trost, dass sich die USA durch einen noch viel stärkeren Verbrauch der knappen Ressourcen „auszeichnen“. Unser europäischer Wohlstand, auch wenn nicht alle gleichermaßen davon profitieren verpflichtet uns jedenfalls zu einer nachhaltigen Entwicklungspolitik für unsere Nachbarn im Süden – nicht nur aus humanitären Interesse sonder auch aus Eigeninteresse.